Segeltörn in der Ägäis 2015
Crewliste der Cataki:
Skipper Martin
Co.-Skipper Hans
Quartiermeister Walter
Smutje Sigi
Foto&Doku Jimmy
Tag 1 - 26.09.15
Um 5 Uhr ist Abfahrt in München. Kurz später treffen wir am Flughafen München ein. Kurz noch das Auto abstellen und zum Terminal bringen lassen. Dort treffen wir den Rest der Crew. Einchecken, Kaffee und Boarding im Eiltempo, Abflug um 7.
Flug verlief ereignislos, allerdings auf chinesisch. Verstanden haben wir das wenigste. Landung in Athen pünktlich um 10.20 Uhr Ortszeit. Hans vergisst seineJacke im Flugzeug, vermutlich verpassen wir daher den ersten Bus. Egal, kurz nach 11 sitzen wir im Bus X96 nach Edem.
Ankunft in der Marina Kalamaki, Nähe Piräus,
um 12.15 Uhr.
Übernahme der Cataki steht kurz bevor:
Nach Einkäufen und Übernahme ist es kurz vor 17 Uhr, als wir doch noch los machen. Erstaunlich einfach gelingt das Ablegemanöver. Mit halber Kraft und Vorsegel geht es gen Süden, der mittlerweile sehr warmen Abendsonne entgegen. Ziel ist die nahe gelegene Insel gegenüber Athen.
Insel Aigina hat und ihren Schoß aufgenommen. Der Tag neigte sich bedenklich dem Ende, doch wir fanden eine schöne Bucht zum Ankern. Nach einem leckeren Abendessen vom Sigi gab's noch etwas Uuzo 12 fürmeineguten Freunde. Das abendliche Badevergnügen im 27 Grad warmen Meer war genial. Der spontane Ausflug aufs Land scheiterte leider am Motor der Dingi (rudern ist nicht so lustig...)
Der Regen in Form Gewitter hat uns wieder eingeholt. Mit Blitz und Donner endet der Tag letztlich.
Tag 2 - 27.09.2015
Die Nacht war, ohne groß überrascht zu sein, turbulent wie gewohnt. Der Wind hatte deutlich aufgefrischt und dass Boot schwojte in alle Richtungen. Ein großer Katamaran von nebenan verlor letztlich den Halt und trieb durch die Bucht, auf uns zu. Dank Schlaflosigkeit bekamen wir es um 2 Uhr mit. Mit Nebelhorn weckte Martin die Nachbarn auf, und die Gefahr war gebannt.
Der griechische Gott Ouzo meint es schlecht mit uns. Statt um 7 ist es weit nach 8 als wir die Segel hissen. Kaffee gibt es instant auf die Hand, muss reichen.
Unter leichtem Wind und praller Sonne segeln wir auf die Insel Ydhra zu. Mal sehen ob es dort wie in der griechischen Sage vielköpfige Wesen gibt. Für ein Mittagessen sollte es aber allemal reichen. Leider ziehen wieder Wolken auf.
Um 15.30 Uhr erreichen wir die Insel mit gleichnamiger Stadt Hydra. Wir ankern vor dem Hafen, weil dieser leider voll ist. Letztlich schaffen wir es sogar auf einen Rundgang.
Kurzentschlossen verlassen wir den Hafen und steuern zum nächtigen eine Bucht an. Beim Auslaufen verabschiedet man uns mir lauter
Discomusik, viel Spaß euch Hinterbliebene.
Tag 3 - 28.09.2015
Der Tag bzw die Nacht beschert uns eben Blutmond mit Mondfinsternis. Mit mehr oder weniger Begeisterung wird das kosmische Ereignis aufgenommen.... ich find es toll.
Sonnenaufgang genossen und in eine Badebucht verlegt.
Der Badetag war toll. Allein mit einem anderen Boot aus Polen lagen wir vor Anker. Fische ohne Ende, Jimmy war dauernd schnorcheln und GoPro testen.
Blut & Ehre
Doch wo es Hoch gibt ist ein Tief nie weit.... Beim Segelsetzen verklemmt sich eine Fahne in ca. 4 Meter Höhe. Zunächst akrobatisch, dann mittels Seemanbsstuhl über die Dirk hinauf, klettern abwechselnd Hans und allen voran Walter hoch. Blut fließt auch, Helden werden geboren, danke Walter. Jimmy erweist sich als Sanitäter.
Geschafft. Drei Mann später ist das Unglück beseitigt. Jimmy hatte die Ehre die Fahne letztlich zu entfernen.
Dass Blut ist getrocknet, die Wunden versorgt und der Hafen von Spetsai (Insel und Ort) angelaufen. Für einen Tag haben wir genug, Poseidon hatte unstete Unkenrufe in der Früh wohl doch vernommen.
Tag 4 oder so, 29.09.2015
Guten Morgen zusammen. 07.30 Uhr gibt's Frühstück. Vorräte gehen zu Ende und müssen organisiert werden. Anschließend ist eine große Tour zu den Kykladen geplant. Bin gespannt was wir tatsächlich anlaufen.... Die Nacht war wieder turbulent mit starken Gewitter (Blitzeinschlag im Hafen) und Starkregen.
Weisheit..... wenn man was hoch zieht, kommt's nicht unbedingt von allein wieder runter.
Die GoPro hochziehen war generell eine tolle Idee, mit mehr Hirn wäre es auch unspektakulär verlaufen. Dumm nur, dass das Ding so leicht ist und die Dirk so schwer klemmt (Leine im Mast). Das Teil wollte einfach nicht mehr runter, ein Held musste her. Seemannsstuhl ans Großfall und hoch mit Hans. In 40 Fuß Höhe rettet Hans die Kamera, welche zumindest gute Bilder gemacht hat.
Wo ein Tief ist, darf das Hoch nicht weit sein....
Dank der Bergungsaktion werden wir von einer großen Delfinschule eingeholt, dass Glück ist perfekt! Danke an Poseidons Geschöpfe für unvergessliche Momente.
Um 15 Uhr laufen wir in Astrous auf Pelopones, im Golf von Agrolikos ein. Leider hatten wir heute gar keinen Wind zum Segeln, so dass der Motor angesagt war. Beim Hafeneinlauf frische der Wind pünktlich zum Anlegen auf. Die pralle Sonne wurde auch vom Regen abgelöst, was uns jetzt nicht stört. Die 4 etwas älteren Herren der Crew rocken mit ACDC auf dem Achterdeck den Hafen auf, totenstill in der Nachsaison....
Im Monopolis waren wir sehr gut griechisch essen. Gemischte Vorspeisen (Meze oder Tapas) genial gut zubereitet und gute Fischspeisen im Nachgang.
In der Hoffnung auf endlich eine ruhige Nacht zum Durchschlafen gehen alle um 23 Uhr geschafft in die Kojen bzw. Vordeck oder Achterdeck (jeder hat so seine Vorlieben)..
Tag 5 - 30.09.2015
Aufstehen um 07.30 Uhr, die Nacht war ruhig. Musik an, Zirtaki in den Hüften wird Frühstück zubereitet. Der Tankwagen kommt um 8 Uhr wir bestellt, gerade mal 30 Liter verbraucht. Ein paar Töne im nahen Amphitheater abgegeben, legen wir um 09.15 Uhr ab.
Die tägliche Spurenbeseitigung nach dem Frühstück und Letzter Nacht
Alles über 6!
Endlich frischt der Wind auf. 20 Knoten, Am-Wind-Kurs 111Grad Südost Richtung Spetsai zurück. Tagesziel soll Ermioni sein.Die Instrumente zeigen 6,7 Knoten Geschwindigkeit ab, steigend.
Wir hoffen auf Delfine im Golf. Walter bringt und derweilen griechische Mythologie nähert und liest Sagen vor.
Wenn nix zu tun ist muss man sich irgendwie beschäftigen. Altglasrecycling in Form von von Flaschenpost macht Laune. Einen griechischen Text haben wir schnell gefunden und die Blogadresse eingetragen, Ab die Post!
Wir haben die Seuche am Bord und sie steigert sich täglich. Bei auffrischendem Wind reißt der Festmacher am Schothorn des Großsegels. Es rauscht nur so aus 40 Fuß herunter, direkt in den Sack. Dumm nur, dass das Großfall oben bleibt. Gestern hatten wir wenigstens dieses zum hochziehen. Heute bleibt nur noch die sehr windige Dirk. Walter tritt unerschrocken hervor. Unter ächzen der Dirk und Mast geht's hinauf und alsbald wieder mit Fall (Leine) in die Tiefe. Die Reparatur ist schnell erledigt, dass wohlverdiente Bad ebenso.
Ein gut gekühltes Mythos tut allen gut, weiter geht es Richtung Emeroni.
18.30 Uhr, Ankunft in Ermioni. der Ort sieht verschlafen, aber dennoch reizvoll aus. Den Markt morgen werden wir wohl nicht schaffen, Der Rückweg ist noch weit. Erst testen wir die Qualität unseres Smutje, dann ist Landgang angesagt, Geld unter den Griechen verteilen.
Die Nacht war stürmisch. Der Wind hatte aufgefrischt und pfiff in die Hafenbucht rein. Wir hatten, wie oben zu sehen, vor dem Hafen geankert, zusammen mit 15 anderen. Das Hafenkino war sehr unterhaltsam, Fluchen und schimpfen auf den Booten der späten Neuankömmlinge. Kurz vor Mitternacht kehrt Ruhe ein und wir versuchen etwas zu schlafen.
Tag 7 - 30.09.2015
Aufstehen und Ablegen vor Sonnenaufgang. Mit Motor geht's erst mal raus auf's Meer, der Sonne direkt entgegen. Vorräte sind gestern aufgefüllt wurden, was soll heute schon groß passieren (ich fürchte noch schon......). Kurs Ost liegt an, grob Richtung Ephedaurus.
Der Wind ist mit 45 Knoten in der Spitze ziemlich stark. Da wir nun auch die Landspitze vor Nisos Spathi umrunden, kommt die steife Brise samt Wellengang entgegen. Die Segel sind eingeholt, zu heftig. Die Hafenstadt Poros kommt in Sicht, die wir aber links liegen lassen.
Kleine Planänderung, eine Durchfahrt bei Poros ist möglich.
Neuer Zwischenfall kurz nach Poros zwingt uns zur Umkehr dorthin. An einem Apfelstückchen war eine Wespe. Jimmy, der Unglückliche, wurde direkt in die Zungenspitze gestochen. Ein Besuch des ämrztlichen Hospiz war unumgänglich. Kostenlose Heilfürsorge plus 8 Euro Medikamente später geht's mir halbwegs angeschwollener Zunge weiter. Die Verzögerung zwingt uns ein anderes Ziel anzusteuern.
Wir steuren einen Hafen auf Aigina zu. 4 Versuche zwischen Ankerliegern zu ankern scheitern, das Ding will nicht greifen. Mittlerweile haben wir auch schon deren Landleinen gekappt und etwas Chaos verursacht. Auf gutgemeinten Wink hin versuchen wir noch einen Platz direkt im Hafen zu finden. Wir also in den Anlegerhafen rein und dort mit Anker anlegen. Zunächst verstehen wir die osteuropäischen Flüche nicht, doch bald kapieren wir was gemeint war. Beim Abbruch und hochholen unseres Ankers hängt noch eine Ankerkette dran. Gemäß dem Motto “wir kamen, wir verwüsteten, wir gingen“ suchen wir dann doch eine leere Ankerbucht auf.
Die Ereignisse Revue passieren lassend, geht's nach Essen und lustigen feiern in die Koje - mit Ankerwache am Sapras Beach (das war jetzt Zufall Dietrich, danke für den Tipp per Mail)
Tag 7 - 02.10.2015
07.30 Uhr aufgestanden. Baden im großen Pool mit Außenborddusche genossen und reichlich gefrühstückt.
Abfahrt in 08.30 Uhr mit Kurs Süd, um die Insel Aigina herum Richtung Athen.
Geplante Ankunft für Bootsübergabe vor 15 Uhr. Anschließend Besuch von Athen (ggf. Akropolis).
Wunschgemäß erreichen wir, ohne einen von euch Leser spannend erwarteten Zwischenfall, die Heimatmarina. Wir sind jedenfalls darüber sehr froh.
Als Abschluss nehmen wir uns ein Taxi zur Akropolis, Zeustempel und dem ersten Olympiastadion der Neuzeit.
“Bit“ mit Überbelegung
Auf der Akropolis, Tempel Parthenon
Tempel des olympischen Zeus
Olympiastadion von 1896
Tag 8 - 03.10.2015
Es geht früh aus den Kojen. Die Abfahrt ist um 8 Uhr geplant, der Bus X96 kommt nahezu pünktlich und braucht nicht lange. 5 Euro pro Person, Schnäppchen. Am Flughafen wurde noch einmal geshoppt, Gelegenheit gab's ja leider sehr wenig die Woche über, dank Nachsaison.
Der Flug verlief dann auch ohne Besonderheiten, der Törn endet friedlich.
Fazit
Viel gesehen
Viel erlebt
Nur freundliche Griechen getroffen
Häfen recht ungepflegt, keine sanitäeren Einrichtungen
Liegegebühren 0 Euro
Tolles Wetter
Supertolles Meer
Guter Wind (leider für uns aus Nord)
Das nächste Segelrevier ist trotzdem wo anders